Kaufnebenkosten beim Immobilienkauf

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Was sind Kaufnebenkosten und wie setzen sie sich zusammen?

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Wann genau werden die einzelnen Nebenkostenposten fällig?

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Welche Kaufnebenkosten sind steuerlich absetzbar?

Das Wichtigste in Kürze

Beim Erwerb von Wohneigentum, sei es ein Haus oder eine Wohnung, kommen zum reinen Kaufpreis stets zusätzliche Kosten hinzu – die sogenannten Kaufnebenkosten.

Zu den obligatorischen Nebenkosten, die in jedem Fall bei einem Hauskauf entstehen, zählen die Grunderwerbsteuer, die Notarkosten und die Grundbuchkosten

Zu den flexiblen Nebenkosten, die je nach Ausgangssituation dazu kommen können, zählen beispielsweise die Maklercourtage und die Kosten für den Umzug.

Die exakte Höhe der Grunderwerbsteuer variiert, da sie von dem jeweiligen Bundesland festgelegt wird, in dem sich die Immobilie befindet.

Für eine erfolgreiche Immobilienfinanzierung ist es oft ratsam, diese Nebenkosten mit eigenen Mitteln zu decken, um die Chancen auf ein Darlehen zu verbessern.

Erwerbskosten beim Immobilienkauf

Der Traum vom Eigenheim kann schnell zum finanziellen Albtraum werden, wenn die Nebenkosten beim Immobilienkauf unterschätzt werden. Viele Käufer konzentrieren sich ausschließlich auf den Kaufpreis und erleben dann eine böse Überraschung, wenn die Zusatzkosten die ursprünglich geplante Finanzierung sprengen.

Warum Nebenkosten oft unterschätzt werden

Die meisten Immobilienkäufer kalkulieren mit 5-8% Nebenkosten, doch die Realität sieht oft anders aus. Tatsächlich können die Nebenkosten beim Immobilienkauf zwischen 10-15% des Kaufpreises betragen – bei einer 400.000-Euro-Immobilie sind das schnell 40.000-60.000 Euro zusätzlich.

Die wichtigsten Nebenkosten im Überblick

Grunderwerbssteuer

Grunderwerbssteuer

fällt auf den Kaufpreis an und ist von Bundesland abhängig

3,5 % - 6,5 %

Notarkosten

Notar

beurkundet den Kaufvertrag und veranlasst die Eintragung ins Grundbuch

1,5 % - 2 %

Maklergebühren

Makler

zwischen Makler und Kunden frei verhandelbar 

3,57 % 

Gesamtkosten

Gesamtkosten

Ideal für ein Finanzierungsvorhaben ist es, wenn der Käufer die Nebenkosten Hauskauf aus Eigenkapital erbringt

5,5 % - 12 %

1.  Grunderwerbsteuer: Der größte Kostenfaktor

Die Grunderwerbsteuer ist meist der größte Nebenkostenblock und variiert je nach Bundesland:

Grunderwerbsteuersätze 2025:

Bundesland

Grunderwerbssteuer

Bayern

3,5 %

Baden-Württemberg

5,0 %

Bremen

5,0 %

Niedersachsen

5,0 %

Rheinland-Pfalz

5,0 %

Sachsen-Anhalt

5,0 %

Hamburg

5,5 %

Sachsen

5,5 %

Berlin

6,0 %

Hessen

6,0 %

Mecklenburg-Vorpommern

6,0 %

Brandenburg

6,5 %

Nordrhein-Westfalen

6,5 %

Saarland

6,5 %

Schleswig-Holstein

6,5 %

Türingen

6,5 %

Grunderwerbsteuer der verschiedenen Bundesländer

Beispielrechnung: Bei einem Kaufpreis von 500.000 Euro in NRW fallen 32.500 Euro Grunderwerbsteuer an.

2.  Notarkosten und Grundbuchgebühren

Notarkosten (1,0-1,5% des Kaufpreises):

  • Beurkundung des Kaufvertrags
  • Beratung und Vertragsgestaltung
  • Abwicklung des Eigentumsübergangs

Grundbuchgebühren (0,3-0,6% des Kaufpreises):

  • Eintragung als neuer Eigentümer
  • Löschung alter Grundschulden
  • Eintragung neuer Grundschulden

3.  Maklercourtage: Regional unterschiedlich

Seit der Reform 2020 gilt das Bestellerprinzip, dennoch können Käufer zur Maklerprovision verpflichtet werden:

  • Ohne Bestellerprinzip: Bis zu 7,14% (inkl. MwSt.)
  • Mit Bestellerprinzip: Maximal 50% der Gesamtprovision vom Käufer
  • Regional üblich: 3,57% bis 7,14% des Kaufpreises
Nebenkostenrechner Immobilienkauf

Nebenkostenrechner

Berechnen Sie die Kaufnebenkosten Ihrer Immobilie

i
Der Kaufpreis ist der vereinbarte Preis für die Immobilie ohne Nebenkosten. Dieser bildet die Basis für die Berechnung aller prozentualen Nebenkosten.
€
i
Die Grunderwerbsteuer variiert je nach Bundesland zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises. Sie wird einmalig beim Immobilienerwerb fällig.
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Die Maklerprovision beträgt üblicherweise 3-7% des Kaufpreises zzgl. MwSt. und wird häufig zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt. Der angegebene Wert ist Ihr Anteil.
%
i
Die Notarkosten (ca. 1,5%) umfassen Beurkundung und Beglaubigungen. Die Grundbuchkosten (ca. 0,5%) fallen für die Eigentumsumschreibung an. Zusammen betragen sie etwa 2% des Kaufpreises.
%
Kaufpreis: 350.000 €
Grunderwerbsteuer: 12.250 €
Notar- und Grundbuchkosten: 7.000 €
Maklerprovision: 12.495 €
Kaufnebenkosten (9,07%): 31.745 €
Gesamtkosten: 381.745 €
Hinweis: Diese Berechnung dient als Orientierung. Die tatsächlichen Kosten können je nach individueller Situation variieren. Zusätzliche Kosten wie Umzug, Renovierung oder Finanzierungskosten sind hier nicht berücksichtigt.


Zusätzliche Nebenkosten, die oft vergessen werden

4.  Finanzierungskosten

Bereitstellungszinsen: 0,25% pro Monat nach 2-6 Monaten Schätzkosten: 300-800 Euro für Immobilienbewertung Kreditbearbeitungsgebühren: Bei manchen Banken bis zu 1% der Darlehenssumme

5. Gutachten und Prüfungen

Baugutachten: 500-1.500 Euro Energieausweis: 100-300 Euro (falls nicht vorhanden) Baulastenauskunft: 10-50 Euro Grundbuchauszug: 10-20 Euro

6.  Versicherungen

Wohngebäudeversicherung: 200-600 Euro jährlich 

Grundbesitzerhaftpflicht: 50-150 Euro jährlich 

Restschuldversicherung: Optional, aber oft empfohlen

7.  Renovierung und Modernisierung

Gerade bei Bestandsimmobilien fallen oft unmittelbare Renovierungskosten an:

  • Kleinere Schönheitsreparaturen: 5.000-15.000 Euro
  • Größere Modernisierungen: 20.000-50.000 Euro
  • Energetische Sanierung: 30.000-100.000 Euro

8. Umzugskosten

Professioneller Umzug: 800-2.500 Euro Renovierung der alten Wohnung: 1.000-5.000 Euro Ummeldungen und Anschlüsse: 200-500 Euro

Steuerliche Absetzbarkeit von Kaufnebenkosten

Die steuerliche Behandlung der Nebenkosten hängt davon ab, ob Sie die Immobilie selbst bewohnen oder vermieten:

Bei Vermietung

Vollständig absetzbar als Werbungskosten:

  • Notarkosten
  • Grundbuchgebühren
  • Maklercourtage
  • Gutachterkosten

Aktivierungspflichtig (Abschreibung über die Nutzungsdauer):

  • Grunderwerbsteuer wird zu den Anschaffungskosten hinzugerechnet
  • Abschreibung über 50 Jahre bei Gebäuden (2% p.a.)

Steuerlicher Vorteil: Bei einer vermieteten 400.000-Euro-Immobilie können Nebenkosten von ca. 40.000 Euro die Steuerlast erheblich reduzieren.

Bei Eigennutzung

Nicht absetzbar: Alle Kaufnebenkosten bei selbstgenutzten Immobilien 

Ausnahme: Handwerkerleistungen für Renovierungen (bis zu 1.200 Euro jährlich)

Laufende Nebenkosten nach dem Immobilienkauf

Nach dem Kauf fallen regelmäßige Betriebskosten an, die in Ihrer langfristigen Finanzplanung berücksichtigt werden sollten:

Jährliche Fixkosten

Grundsteuer:

  • Bundesweit unterschiedliche Hebesätze
  • Durchschnittlich 0,26% des Grundsteuerwerts
  • Beispiel: 300-800 Euro jährlich für Ein-/Zweifamilienhaus

Versicherungen:

  • Wohngebäudeversicherung: 200-600 Euro/Jahr
  • Grundbesitzerhaftpflicht: 50-150 Euro/Jahr
  • Optional: Elementarschadenversicherung: 100-300 Euro/Jahr

Monatliche Betriebskosten

Energieversorgung:

  • Strom: 80-150 Euro/Monat (je nach Verbrauch)
  • Gas/Öl/Fernwärme: 100-300 Euro/Monat
  • Wasser/Abwasser: 30-80 Euro/Monat

Entsorgung und Kommunale Gebühren:

  • Müllentsorgung: 15-40 Euro/Monat
  • Straßenreinigung: 5-20 Euro/Monat
  • Abwassergebühren: regional sehr unterschiedlich

Instandhaltungsrücklage:

  • Empfehlung: 1-2 Euro pro Quadratmeter/Monat
  • Bei 120 qm Haus: 120-240 Euro/Monat zurücklegen

Nebenkosten beim Hauskauf sparen

Mit den richtigen Strategien können Sie bei den Kaufnebenkosten mehrere tausend Euro sparen:

Unsere bewährtesten Spar-Strategien:

1.  Bundesland-Wahl bei der Grunderwerbsteuer

Wenn Sie regional flexibel sind oder an Bundeslandgrenzen suchen, kann ein Immobilienkauf im günstigeren Bundesland erhebliche Ersparnisse bringen. Der Unterschied zwischen Bayern (3,5%) und NRW (6,5%) beträgt bei 400.000 Euro Kaufpreis stolze 12.000 Euro.

2.  Grundstück und Hausbau trennen (bei Neubauten)

Clever: Erwerben Sie zunächst nur das Grundstück und beauftragen später den Hausbau. So zahlen Sie Grunderwerbsteuer nur auf den Grundstückspreis, nicht auf das fertige Haus. Ersparnis: Bei einem 500.000-Euro-Projekt können das 8.000-15.000 Euro sein.

3.  Maklerkosten clever verhandeln

  • Verhandeln Sie die Maklercourtage mit dem Verkäufer
  • Nutzen Sie private Verkäufer über Immobilienportale
  • Aktivieren Sie Ihr persönliches Netzwerk

4.  Umzugskosten minimieren

  • Eigenleistung bei Verpackung und Transport
  • Umzug außerhalb der Hochsaison (Sommer/Monatsende)
  • Steuerliche Absetzbarkeit bei berufsbedingtem Umzug prüfen
  • Tipp: Bis zu 4.500 Euro Umzugskosten sind steuerlich absetzbar

5.  Notarkosten optimieren

  • Kaufvertrag vorab prüfen lassen (spart Änderungen beim Notar)
  • Mehrere Immobilien beim selben Notar kaufen
  • Vollmachten nutzen, um doppelte Termine zu vermeiden

6.  Finanzierungsnebenkosten reduzieren

  • Bereitstellungszinsen durch realistische Zeitplanung vermeiden
  • Sondertilgungsrechte verhandeln
  • Kreditbearbeitungsgebühren vergleichen (bei Immobilienwerk kostenfrei)

Finanzierungsnachweis online beantragen

Punkten Sie direkt beim Besichtigungstermin beim Makler und Verkäufer - mit dem Finanzierungszertifikat. Weißen Sie Ihre Finanzierungsbereitschaft nach. 

Nebenkosten in die Finanzierung einbeziehen

Viele Banken finanzieren Nebenkosten nur teilweise oder gar nicht. Hier sind die Optionen:

Vollfinanzierung (100%+ Finanzierung)

Vorteile:

  • Kein Eigenkapital für Nebenkosten nötig
  • Sofortiger Immobilienerwerb möglich

Nachteile:

  • Höhere Zinssätze
  • Längere Laufzeiten
  • Höhere Gesamtkosten

Teilfinanzierung der Nebenkosten

Optimale Lösung: 80-90% Kaufpreis + 50% Nebenkosten Eigenkapital: 20-30% des Gesamtaufwands Zinsvorteil: Deutlich günstigere Konditionen

Typische Kostenfallen vermeiden

1.  Versteckte Maklerkosten

Achten Sie auf Klauseln wie "Käufer übernimmt Maklercourtage" im Kaufvertrag.

2.  Bereitstellungszinsen

Planen Sie realistische Zeiträume für die Kaufabwicklung.

3. Nachträgliche Modernisierungen

Kalkulieren Sie nötige Investitionen bereits vor dem Kauf.

4. Unterschätzte Umzugskosten

Besonders bei weiten Entfernungen können diese erheblich sein.

Fazit: Nebenkosten richtig kalkulieren

Die Nebenkosten beim Immobilienkauf können schnell 15% des Kaufpreises erreichen. Eine sorgfältige Planung und professionelle Beratung sind daher unerlässlich. Bei Immobilienwerk unterstützen wir Sie dabei, alle Kosten transparent zu kalkulieren und die optimale Finanzierungslösung zu finden.

Lassen Sie sich nicht von unvorhergesehenen Nebenkosten überraschen. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine kostenlose und unverbindliche Beratung zu Ihrem Immobilienkauf.

FAQ Kaufnebenkosten - Alles Wichtige auf einen Blick

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Kaufnebenkosten

1.Was genau sind Kaufnebenkosten?

Kaufnebenkosten sind alle Kosten, die zusätzlich zum reinen Kaufpreis einer Immobilie anfallen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtinvestition und müssen bei der Finanzierungsplanung unbedingt berücksichtigt werden.

2.Welche Posten gehören typischerweise zu den Kaufnebenkosten beim Immobilienkauf in Deutschland?

Die Hauptposten sind:

  • Grunderwerbsteuer: Eine Steuer, die beim Erwerb eines Grundstücks oder einer Immobilie anfällt.
  • Notar- und Grundbuchkosten: Gebühren für die Beurkundung des Kaufvertrags und die Eintragung ins Grundbuch.
  • Maklerprovision (Maklercourtage): Die Gebühr für die Vermittlung durch einen Immobilienmakler.
3.Mit welchem ungefähren Prozentsatz vom Kaufpreis muss ich für die Nebenkosten insgesamt rechnen?

Als Faustregel können Sie mit ca. 10 % bis 15 % des Kaufpreises rechnen. Die genaue Höhe hängt vom Bundesland (wegen der Grunderwerbsteuer) und der Höhe der Maklerprovision ab.

4.Grunderwerbsteuer: Wie hoch ist sie und auf welcher Basis wird sie berechnet?

Höhe: Der Satz variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises. Informieren Sie sich über den aktuellen Satz in [Ihrem Bundesland].

Bemessungsgrundlage: Üblicherweise der im Kaufvertrag beurkundete Kaufpreis der Immobilie (inklusive Grundstück). Bei Neubauten kann es Gestaltungen geben (separater Grundstückskauf), die aber komplex sind.

5.Notar- und Grundbuchkosten: Wie setzen sie sich zusammen und sind sie verhandelbar?

Zusammensetzung & Verhandelbarkeit: Sie richten sich nach dem Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) und sind somit gesetzlich festgelegt und nicht verhandelbar. Die Höhe ist abhängig vom Kaufpreis und beträgt ca. 1,5 % bis 2 % des Kaufpreises.

Leistungen: Beurkundung des Kaufvertrags, Einholung notwendiger Genehmigungen, Eintragung der Auflassungsvormerkung, Eintragung des neuen Eigentümers und ggf. der Grundschuld für die Bank.

6.Maklerprovision (Maklercourtage): Wer zahlt und wie hoch ist sie?

Zahler & Höhe: Seit Ende 2020 gilt in Deutschland bei Verkauf von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen an Verbraucher meist das Prinzip der Teilung der Provision zwischen Käufer und Verkäufer. Die Höhe ist verhandelbar, liegt aber oft zwischen 3 % und 7,14 % (inkl. MwSt.) des Kaufpreises insgesamt. Der Käuferanteil beträgt dann typischerweise die Hälfte davon.

Fälligkeit: Die Provision wird in der Regel mit Abschluss des notariellen Kaufvertrags fällig.

7.Müssen Kaufnebenkosten aus Eigenkapital bezahlt werden oder können sie mitfinanziert werden?

Regelfall: Eigenkapital. Die meisten Banken erwarten, dass die Kaufnebenkosten aus Eigenkapital bezahlt werden. Eine "110%-Finanzierung" (Kaufpreis + Nebenkosten) ist selten, risikoreicher für die Bank und führt zu deutlich schlechteren Zinskonditionen.

8.Wann genau werden die einzelnen Nebenkostenposten fällig?
  • Maklerprovision: Bei Abschluss des Kaufvertrags.
  • Notar- und Grundbuchkosten: Einige Wochen nach dem Notartermin, sobald die Rechnungen vom Notar und Amtsgericht eintreffen.
  • Grunderwerbsteuer: Nach Erhalt des Steuerbescheids vom Finanzamt, meist einige Wochen bis Monate nach dem Notartermin. Die Zahlung ist Voraussetzung für die Eigentumsumschreibung.
9.Wie detailliert sollte ich die Nebenkosten in meinem Finanzierungsplan berücksichtigen?

So detailliert wie möglich. Nutzen Sie die exakten Prozentsätze für Ihr Bundesland (Grunderwerbsteuer) und die vereinbarte Maklerprovision. Rechnen Sie bei Notar- und Grundbuchkosten eher mit der Obergrenze (z.B. 2 %).

10.Gibt es Möglichkeiten, Kaufnebenkosten zu senken oder zu sparen?
  • Grunderwerbsteuer: Kaum legal zu senken. Bei Neubauten kann der getrennte Erwerb von Grundstück und Bauleistung in bestimmten Fällen die Bemessungsgrundlage reduzieren (komplex, Expertenrat einholen!).
  • Notar-/Grundbuchkosten: Nicht verhandelbar.
  • Maklerprovision: Verhandlungsspielraum ist möglich, besonders wenn Sie direkt auf den Verkäufer zugehen oder die Nachfrage gering ist. Der Kauf von privat (ohne Makler) spart diese Kosten komplett.
11.Welche Kaufnebenkosten sind steuerlich absetzbar (z.B. bei Vermietung)?
  • Bei Vermietung: Ja, alle Kaufnebenkosten können bei vermieteten Immobilien als Werbungskosten abgeschrieben oder den Anschaffungskosten zugerechnet werden.
  • Bei Eigennutzung: In der Regel nicht steuerlich absetzbar (Ausnahme: Lohnkosten für haushaltsnahe Dienstleistungen bei Umzug/Renovierung).
12.Gibt es Unterschiede bei den Nebenkosten zwischen Neubau und Bestandsimmobilie?
  • Maklerprovision: Fällt beim Kauf direkt vom Bauträger oft nicht an.
  • Grunderwerbsteuer: Kann bei Neubauten ggf. nur auf den Grundstücksanteil anfallen, wenn Grundstücks- und Bauvertrag getrennt sind (Achtung: Finanzämter prüfen dies streng).
  • Zusatzkosten Neubau: Erschließungskosten, Kosten für Außenanlagen, Hausanschlusskosten können hinzukommen.
13.Welche "versteckten" Kosten könnten zusätzlich anfallen, die oft vergessen werden?
  • Gutachterkosten: Für ein Wertgutachten oder eine Bauzustandsanalyse.
  • Umzugskosten.
  • Renovierungs-/Modernisierungskosten: Besonders bei Bestandsimmobilien.
  • Bereitstellungszinsen: Wenn das Darlehen nicht fristgerecht abgerufen wird.
  • Versicherungen: Gebäudeversicherung (Pflicht), Hausrat, Risikolebensversicherung.
14.Was passiert, wenn ich die Kaufnebenkosten nicht vollständig aufbringen kann, nachdem der Kaufvertrag unterschrieben ist?

Das kann schwerwiegende Folgen haben. Die Grunderwerbsteuer muss bezahlt werden, damit die Eigentumsumschreibung erfolgt. Können Rechnungen nicht beglichen werden, drohen Mahnverfahren bis hin zur Rückabwicklung des Kaufs mit Schadensersatzforderungen.

15.Wo finde ich verlässliche Rechner oder Tools, um meine individuellen Kaufnebenkosten präzise zu kalkulieren?

Sie finden auf dieser Webseite einen umfangreichen Rechner zur Bestimmung der Kaufnebenkosten.

Hinweis: Diese Informationen dienen der allgemeinen Orientierung und ersetzen keine individuelle Rechts- oder Finanzberatung.

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